Der Katholische Hub für Innovation und Medien – ehemals Katholische Pressebund (KPB) – hat sich über fünf Jahrzehnte als eine bedeutende Institution für die katholische Medienarbeit in Deutschland etabliert. Seit seiner Gründung im Jahr 1965 verfolgt der KPB das Ziel, die katholische Präsenz in den Medien zu stärken und die Botschaft des Evangeliums in die Welt zu tragen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung des katholischen Nachwuchsjournalismus und der Medienarbeit.

Die „offizielle“ Geburtsstunde des KPB schlug am 10. Juni 1965, als der Verein in das Vereinsregister des Kölner Amtsgerichts eingetragen wurde. Die Idee zur Gründung entstand im Rahmen des Zweiten Vatikanischen Konzils, das in seinem Dekret „Inter Mirifica“ die Verantwortung der Laien und die Nutzung sozialer Kommunikationsmittel für das kirchliche Apostolat betonte. Acht der zehn Gründungsmitglieder waren Laien, darunter vier Frauen.

Der erste Vorsitzende des Pressebundes war der Kölner Prälat Antonius Funke, der den Verein 17 Jahre bis zu seinem Tod im September 1982 leitete. Funke betrachtete den KPB als eine „Pioniertruppe“ für die katholische Presse in Deutschland. Sein Ziel war die Wiederbelebung der katholischen Tagespresse, die in den 1930er Jahren durch das NS-Regime unterdrückt wurde. Trotz des Wachstums des Vereins und einer steigenden Mitgliederzahl von etwa 2.500 Mitgliedern blieb dieses Ziel unerreicht.

Nach Funkes Tod stand der KPB vor der Frage der Zukunft. Mit dem Journalisten Konrad Q. Kraemer an der Spitze wurde 1983 ein Neubeginn eingeleitet. Es folgte die Verlegung der Geschäftsstelle nach Sankt Augustin und die Leitung durch engagierte Persönlichkeiten wie Msgr. Carl Klinkhammer und den Chefredakteur Willy Trost.

Unter der Führung von Dr. Alois Rummel und später Karl Heinz Hock erlebte der Pressebund in den 1990er Jahren eine Phase der Stabilisierung. Die Mitgliederzahl und das Spendenaufkommen konnten gehalten werden, während der Verein verstärkt gegen die „katastrophale Entwicklung“ vieler Fernsehprogramme und gegen Missstände in der Pressefreiheit kämpfte.

Mit der Jahrtausendwende begann eine digitale Neuausrichtung des Pressebundes. Projekte wie die Stundenbuch-App, die 2013 veröffentlicht wurde und innerhalb des ersten Jahres über 40.000 Mal installiert wurde, zeigten die Bereitschaft des Vereins, sich den neuen Herausforderungen der digitalen Welt zu stellen. Die Auszeichnung des Antonius-Funke-Preises als medialer Innovationspreis für Projekte, die christliche Werte in den neuen Medien vermitteln, markierte diesen Wandel.

Seit 2010 haben der Kapuzinerpater Paulus Terwitte und Stefan Lesting die Führung übernommen und den KPB auf neue Medienformate und soziale Netzwerke ausgerichtet. Veranstaltungen bei den Katholikentagen und der reförderten den Austausch und die Vernetzung katholischer Social-Media-Akteure.

Heute steht der Katholische Pressebund vor weiteren Herausforderungen, insbesondere im Bereich der digitalen Medien. Mit Projekten wie einem virtuellen Schaukasten für Pfarreien und der Fortbildung junger Menschen für Öffentlichkeitsarbeit bleibt der Verein auch weiterhin ein wichtiger Akteur in der katholischen Medienlandschaft.

Die Umbenennung des Katholischen Pressebunds e.V. in den Katholischen Hub für Innovation und Medien e.V. wurde im Oktober 2020 offiziell im Vereinsregister Bonn vollzogen. Der 1964 gegründete Verein hat sich damit an die aktuellen Herausforderungen angepasst.

„Als Vorstand haben wir uns gefragt, wie der Katholische Pressebund zukunftsfähig bleiben kann“, erläutert Stefan Lesting, der Vorsitzende des Vereins. „Die Zukunft bedeutet für uns, an unseren Aufgaben festzuhalten, sich jedoch auch der veränderten Realität zu stellen.“

Der neue Name spiegelt den Wunsch wider, Impulse zu setzen und Projekte zu fördern, die Menschen mit christlichen Werten verbinden. „Unser Ziel ist es, Pioniere zusammenzubringen und innovative Ideen für das katholische Engagement zu entwickeln“, erklärt Kai Jehle-Mungenast, der stellvertretende Vorsitzende.

Bereits erfolgreich umgesetzt wurde die Stundenbuch-App, die gemeinsam mit dem Deutschen Liturgischen Institut entwickelt wurde. Sie bringt das römische Brevier der Weltkirche auf Smartphones und kann kostenlos heruntergeladen werden. „Wir wollen weiterhin solche Innovationen fördern“, so Finanzvorstand Bernhard Wehres.

Die Vereinsgeschichte zeigt, wie sich der Verein über die Jahrzehnte hinweg den wechselnden Anforderungen der Medienwelt angepasst hat. Der Katholische Hub für Innovation und Medie wird weiterhin eine wichtige Rolle dabei spielen, die christliche Botschaft über moderne Kommunikationswege in die Gesellschaft zu tragen.